Kostenvergleich: Endovenöse Lasertherapie vs. Antikoagulation
Erfahren Sie, ob die endovenöse Lasertherapie (EVLT) kostengünstiger als eine längere Antikoagulation ist.
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Die Endovenöse Lasertherapie gewinnt zunehmend an Bedeutung, wenn es um die Behandlung von tiefer Venenthrombose (TVT) geht. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Rolle die Lasertherapie genau spielt, für wen sie geeignet ist und welche Vor- und Nachteile sie im Vergleich zu klassischen Verfahren bietet.
Was ist eine tiefe Venenthrombose?
Eine Tiefe Venenthrombose ist ein Blutgerinnsel, das sich in den tiefen Venen, meist der Beine, bildet. Sie kann zu Schmerzen, Schwellungen und im schlimmsten Fall zu einer Lungenembolie führen. Risikofaktoren sind lange Immobilität, Operationen, Krebs, genetische Thrombophilien und das Vorhandensein von Venenklappen, die den Blutfluss regulieren.
Endovenöse Lasertherapie - Grundlagen
Die Endovenöse Lasertherapie (EVLT) ist ein minimal-invasives Verfahren, bei dem ein dünner Laser‑Katheter entlang der betroffenen Vene geführt wird. Durch die Erwärmung wird die Vene verödet, sodass das Blut nicht mehr stagnieren kann und das Gerinnsel sich auflöst oder zurückführbar wird.
Indikationen & Patientenauswahl
EVLT wird nicht bei allen TVT‑Fällen empfohlen. Wichtige Indikationen sind:
- Akute oder subakute TVT mit begrenzter Gerinnselgröße (unter2cm Durchmesser)
- Patienten mit hohem Risiko für Rezidive trotz Antikoagulation
- Vorhandene Veneninsuffizienz, die zu chronischer Schwellung führt
Als Gegenmaßnahme wird das Auftreten von Lungenembolien mittels Antikoagulanzien stets parallel evaluiert.

Ablauf der Behandlung
- Diagnostik: Duplex‑Ultraschall zur genauen Lagebestimmung des Gerinnsels
- Lokalanästhesie und sterile Vorbereitung
- Einführung des Katheters unter Ultraschall‑Kontrolle
- Abschaltung des Lasers (typischerweise 1470nm Wellenlänge) für 5‑10Sekunden pro Zentimeter
- Entfernung des Katheters, Kompressionstherapie und Beobachtung
Die gesamte Prozedur dauert in der Regel 30‑45Minuten und erfordert keinen stationären Aufenthalt.
Vergleich zu anderen Therapiemöglichkeiten
Eigenschaft | Endovenöse Lasertherapie | Antikoagulation | Thrombolyse |
---|---|---|---|
Invasivität | Minimal | Keine | Hoch |
Behandlungsdauer | 30‑45min (ambulant) | Wochen bis Monate | Stunden bis Tage |
Risiko einer Lungenembolie | Sehr gering | Moderat (abhängig von Dosis) | Hoch (Blutungen) |
Kosten (EUR) | ~1.200-2.000 | ~50-150 pro Monat | ~3.000-5.000 |
Erfolgschance (Rezidivfreiheit) | 85%-92% | 60%-70% | 70%-80% |
Der Vergleich zeigt, dass EVLT besonders dann attraktiv ist, wenn schnelle Genesung und ein niedrigeres Blutungsrisiko gefragt sind.
Erfolgsraten & Komplikationen
Studien aus europäischen Venenkliniken (z.B. Venenzentrum Freiburg, 2023) berichten von einer Rezidivrate von etwa 8% nach 12Monaten. Die häufigsten Nebenwirkungen sind:
- Leichte Hautverbrennungen (1‑2% der Fälle)
- Vorübergehende Nervenreizung
- Thrombophlebitis entlang der Katheterspur
Schwerwiegende Komplikationen wie tiefe Venenthrombosen in anderen Beinabschnitten oder Lungenembolien treten selten (<0,5%) auf.

Praktische Tipps für Patienten & Ärzt*innen
Für eine optimale Therapie sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Frühzeitige Diagnose: Bei plötzlich auftretenden Beinbeschwerden sofort Ultraschall anfordern.
- Risikobewertung: Patienten mit aktiven Blutgerinnungsstörungen prüfen, ob ein Antikoagulans vor der EVLT nötig ist.
- Kompressionsstrümpfe: Nach der Behandlung mindestens 2‑4Wochen tragen, um die Vene zu stabilisieren.
- Bewegung: Leichte Gehübungen bereits am Tag nach dem Eingriff fördern die Durchblutung.
- Nachsorge‑Ultraschall: Kontrolle nach 6Wochen, um den Therapieerfolg zu dokumentieren.
Ärzt*innen empfiehlt es, das Behandlungsteam aus Phlebologen, Radiologen und Physiotherapeuten zu stellen, damit die Nachsorge nahtlos integriert ist.
Zusammenfassung
Die Endovenöse Lasertherapie bietet eine sichere, schnelle und kosteneffiziente Alternative zu traditionellen Methoden bei ausgewählten TVT‑Patienten. Durch die minimale Invasivität, hohe Erfolgsraten und niedrige Komplikationshäufigkeit wird sie zunehmend zum Standard in spezialisierten Venenzentren.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert die Erholungsphase nach einer EVLT?
Meistens können Patienten bereits am nächsten Tag leichte Aktivitäten aufnehmen. Vollständige Wiederaufnahme sportlicher Belastungen empfiehlt sich nach 2‑3Wochen.
Ist die Lasertherapie schmerzfrei?
Während des Eingriffs wird eine lokale Betäubung eingesetzt, sodass Patienten kaum Schmerzen spüren. Nach dem Eingriff können leichte Druckgefühle auftreten, die jedoch meist schnell abklingen.
Kann man EVLT bei einer bestehenden Lungenembolie durchführen?
Bei akuter Lungenembolie ist zunächst eine Antikoagulation nötig. EVLT wird erst nach Stabilisierung des Patienten und eindeutiger Risiko‑Abwägung in Betracht gezogen.
Wie hoch ist das Risiko von Gefäßschäden bei EVLT?
Gefäßschäden sind selten. Die meisten Fälle betreffen nur die oberflächliche Vene, die ohnehin verödet werden soll. Tiefergehende Verletzungen passieren unter 1% der Eingriffe.
Muss ich nach der Therapie weiterhin Antikoagulanzien einnehmen?
In vielen Fällen kann die Antikoagulation nach 1‑2Wochen schrittweise abgesetzt werden, vorausgesetzt, das Risiko für erneute Thrombosen ist gering. Die Entscheidung erfolgt individuell.